Wie lebt man in dem Studentenwohnheim

Ich bin in Eile aber endlich gegenüber von meinem Block. Es ist Februar und drauβen sind es minus 5 Grad!!! Das kann mein Körper perfekt fühlen. Bevor ich in den Block hereingehe, sehe ich eine Sexpuppe auf einem Fahrrad. Ich versuche sie zu nehmen aber es gibt noch viele Leute auf der Straβe, die mich noch sehen können.

-          Ich warte lieber bis morgen – denke ich und lache gefallsüchtig.


Endlich komme ich in den Block herein und gespannt gucke ich in meinen Briefkasten. Ich warte schon lange her auf einen Brief, der gute Nachrichten enthält. Leider finde ich jetzt nur Werbung mit Rabatt für Pizza und Kondome. Während ich die Werbung für Kondome in meiner Hosentasche behalte, nehme ich niedergeschlagen den Aufzug, der mich bis in den letzten Stock des Gebäudes bringt.

Sexpuppe...mmm...


Bei dieser kleinen Strecke durch jeden Stock dringt  der Geruch nach Gewürz durch die kleinen Löcher des alten Aufzuges. Wie kann man das erklären? Die riesige Menge der indischen Studierenden, die bei mir wohnen und ihr super-hyper-übertrieben schmackhaftes  Essen.

Alles wäre ganz ok, wenn sie ihre Wohnungstür geschlossen lassen würden, während sie kochen. Leider passiert das nicht, weil viele Wohnungen kein Fenster oder kein Lüftungssystem in der Küche haben. Das heiβt, wenn man kocht, dann muss man die Tür auf lassen und damit kann man dann die Wohnung durchlüften. Das Problem ist, dass dieser Geruch sich durch den ganzen Flur ausbreitet und letztendlich erzeugt das, dass ich nach Curry rieche, wenn ich auf der letzten Etage bin.

Die letzte Etage des Gebäudes ist die Zehnte und da wohne ich seit genau 19 Tagen mit einem Afrikaner, einer Deutschen und einem Mädchen aus  der Mongolei. Alle sind studenten. In Bezuf auf die Miete bezahle ich nur 210 Euro pro Monat –alles inklusiv-  und endlich erfülle ich gerade meinen Traum; in einem Studentenwohnheim zu wohnen. Das Beste von Allem ist, dass meine Wohnung praktisch neben ST-Club liegt. Was ist der ST-Club? Das ist eine Disko für Studenten , wo es jeden Dienstag zwischen um 22 und 23 Uhr Freibier gibt. Also, das bedutet, dass man gratis trinken kann,  so viel Bier, wie dein Körper in einer Stunde aushalten kann! Wunderbar! Oder?

Ich bin schon in meiner Wohnung und es riecht alles nach Fisch. Ich winke meinem Mitbewohner - Er hat einen komischen Namen, den ich noch nicht kann. Wie gesagt, er kommt aus Afrika und studiert Maschinenbau -  Er steht in der Küche und schneidet gerade den Kopf von einem Fisch ab. Sehr wahrscheinlich kocht er gerade seine typische “Fischkopfsuppe”. Also kann ich nur erwarten, dass die Wohnung zumindest zwei Stunden noch diesen angenhemen Geruch hat… Jawohl!.

Endlich komme ich in mein Zimmer herein und atme tief durch.

-          Alles gut Felipe!…atme ein…atme aus…- sage ich zu mir selbst.

Ich mache eine Kerze an und  dann ziehe ich mir  meine Kleidung, die noch nach Curry riecht, aus. Währen ich eine Whisky-Flache aufmache, gehe ich halbnackt an das Fenster und sehe den Mond.  Dieser Mond ist heute komischerweise rot. Es ist,  als wenn  er wegen meiner Brustwarzen errötet wäre.

Nach ein Paar Schnaps mache ich meinen Laptop an und checke ich meine Nachrichten bei Facebook. Eine von ihnen sagt: “Hey Felipe!  Der Brief von der Ausländerbehörde ist endlich angekommen und da steht es, dass du arbeiten darfst!”.

Die Nachricht war von Bekki und tatsächlich war meine Arbeitserlaubnis in meiner alten Wohnung angekommen. Nach dieser Nachricht war alles wieder gut und ging ich zum Feiern. 

Der Mond war etwas errötet.


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